Tierische Lernbegleiter
Mein Name ist Claudia Bockemühl
Als Mutter von zwei Kindern mit ADHS und Legasthenie habe ich erlebt, wie unsere Tiere – Hunde und Pferde – den Kindern in ihrer Neurodivergenz geholfen haben. Der Umgang mit den Tieren hat ihnen geholfen, ihre Bedürfnisse besser anzunehmen und zu entwickeln.
Es gibt viele Situationen, die mich tief berührt haben – Momente, in denen ein Hund in Welten vordringt, die für uns Menschen oft unzugänglich bleiben. Zum Beispiel, wenn Kinder mit Mutismus beginnen, leise mit dem Hund zu sprechen, oder wenn Kinder mit ADHS so angenommen werden, wie sie sind – ohne jegliche Ausnahme. Auch in Altenheimen zeigen Menschen wieder kleine, bedeutungsvolle Reaktionen, allein durch das Streicheln eines Hundes.
Mein Beruf ist für mich mehr als nur eine Tätigkeit – er ist Berufung und Leidenschaft zugleich.
Durch meine Hunde habe ich gelernt, wie wichtig eine klare Aussprache und eine ausdrucksstarke Körpersprache sind, um verstanden zu werden. Diese Erkenntnisse fließen in meine Arbeit ein und ermöglichen eine vertrauensvolle und authentische Kommunikation.
Die positiven Wirkungen von Tieren werden heute auch zunehmend durch wissenschaftliche Studien bestätigt. Tiergestützte Interventionen umfassen vielfältige Angebote, bei denen geeignete Tiere gezielt eingesetzt werden, um physische, soziale, emotionale und kognitive Fähigkeiten zu fördern. Ziel ist es, Freude zu vermitteln, das Wohlbefinden zu steigern und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
Solche Interventionen schaffen Raum für neue Erlebnisse, Handlungs- und Verhaltensmöglichkeiten. Die tierischen „Mitarbeiter“ fungieren dabei als Türöffner, Bindeglied und Motivator – sie öffnen Wege zu neuen Erfahrungen, fördern die persönliche Entwicklung und tragen dazu bei, Barrieren abzubauen.
Ich möchte Kinder spielerisch fördern und dabei die positiven Wirkungen von Tieren nutzen
Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass tiergestützte Interventionen vielfältige Vorteile bieten. Mit speziell ausgewählten Tieren, wie Hunden und Kaninchen, können wir gezielt verschiedene Kompetenzen bei Kindern fördern:
- Gemeinschaftsgefühl: Durch gemeinsame Aktivitäten mit den Tieren lernen Kinder, zusammenzuarbeiten, Rücksicht zu nehmen und soziale Bindungen aufzubauen.
- Emotionale und soziale Kompetenzen: Der Umgang mit Tieren fördert Empathie, Verantwortungsbewusstsein und den Umgang mit Gefühlen.
- Angstbewältigung: Tiere können helfen, Ängste abzubauen und Selbstvertrauen zu stärken, indem sie als vertrauensvolle Begleiter fungieren.
- Motorische Kompetenzen: Das Streicheln, Füttern oder Spielen mit den Tieren unterstützt die Fein- und Grobmotorik der Kinder.
- Mathematische und sprachliche Fähigkeiten: Beim Zählen, Beschreiben und Erzählen im Zusammenhang mit den Tieren werden mathematische Grundkenntnisse und Sprachkompetenzen spielerisch gefördert.
Zudem ist die Kompetenzentwicklung im Umgang mit Hunden und Kaninchen ein wichtiger Bestandteil. Kinder lernen, die Tiere richtig zu verstehen, respektvoll zu behandeln und eine verantwortungsvolle Beziehung aufzubauen.
Ein besonderes Qualitätsmerkmal meiner Arbeit ist die Erlaubnis nach §11 TierSchG des Veterinäramtes Lahn-Dill-Kreis.
Diese Genehmigung regelt, wer und vor allem unter welchen Bedingungen Tiere in sozialen Einrichtungen eingesetzt werden dürfen. Sie stellt sicher, dass die Tiere in sicheren, artgerechten und verantwortungsvollen Rahmenbedingungen betreut werden.
Ein kleiner Hinweis: Nicht in allen meinen Sitzungen sind lebende Tiere anwesend. Je nach Zielsetzung und Situation kann es auch ohne direkte Tierpräsenz sinnvoll sein, tiergestützte Elemente einzusetzen.
Zur Vorbereitung auf die tiergestützten Aktivitäten bespreche ich mit den Kindern, Erwachsenen und Fachkräften im Vorfeld die Regeln und Umgangsformen im Umgang mit den Tieren. Ebenso ist eine Nachbereitung wichtig, um das Erlebte zu reflektieren und den Lernprozess zu vertiefen.
Mein Co-Coaches sind:
Meine Australian Shepherd Hündin Nala
Meine Achatschnecken

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